Andreas Kreibich meint zu dieser CD:
Dieses Paket besticht durch das
bisher beste Preis/Leistungsverhältnis der FTD Buch/CD Veröffentlichungen.
Ein Buch mit über
270 Seiten + zwei Bonus CDs ! Augenscheinlich ist die
inhaltliche Diskrepanz zwischen dem Buch und den beiden CDs. Das
Buch befaßt sich fast ausschließlich, dafür um so detailierter
mit den 50er Jahren, während die CDs zwei Shows aus den Jahren '74
und '76 bieten. Etwas
mehr Info zu den 70er Jahren und den beiden Konzerten auf
den CDs wären wünschenswert gewesen, hätte den Rahmen aber
wohl gesprengt. Interessante
+ schöne Fotos!
Ich hab mich sehr auf die Amarillo
Show aus dem Juni '74 gefreut, muß aber mittlerweilen sagen, dass
ich die '76er-CD, Juni, Forth Worth vorziehe.
Amarillo: vom Sound etwas dumpf, eine
gute Routine-Show, die aber nicht mehr den Energielevel der März-Tournee
dieses Jahres aufweist.
Auf "Fort Worth" hört
man, in glasklarem Sound, einen gut gelaunten, bemühten ELVIS.
Angefeuert von
einem frenetischen Publikum liefert er einen, für diese Zeit,
hervorragenden Auftritt. Höhepunkte
für mich: "Jailhouse Rock" (der rockt wirklich,
fantastisches Piano), "And I love You So", "America
the Beautiful", obwohl ich dieses Lied grundsätzlich
nicht zu meinen Favoriten zähle (man beachte die Publikumsreaktion
danach, die auch ELVIS, der an Begeisterung gewöhnt war, sehr
zu rühren vermochte) und "Polk
Salad Annie".
Alles in allem eine sehr gute,
umfassende, vielleicht etwas "unrunde" Veröffentlichung,
die ich empfehlen kann.Andreas
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Michael Hren meint zu dieser CD:
Meinung eines
stillen Fans:
Es
gab schon viele gnadenlose Abzocker im Schatten des Königs, die ihr
Geld machen wollten und auch gemacht haben, aber nicht so bei dieser
Neuerscheinung! Dieses hammerharte Buch ist für mich ein ganz
besonderer Leckerbissen, der mit großem Aufwand und Liebe gestaltet
wurde. Ein fast Zwei-Kilo-271-Seiten-Buch mit zwei Konzerten und
vielen brillanten Fotos, die ich zum überwiegenden Teil bisher noch
nie gesehen habe. Meine siebenjährige Tochter findet die Bilder auch
ganz toll! Das Buch bearbeitet ein interessantes Thema: „Eine
audiovisuelle Reise durch Texas von 1954 bis 1977“.
Schon
das Titelbild (Trinity High, 1955) ist ein wahrer Augenschmaus.
Diese überwältigende Lebensfreude, Unbekümmertheit und
Ausgelassenheit habe ich an Elvis schon immer bewundert. Legendären
Auftrittsorten werden Fotos derselben Location aus der heutigen Zeit
gegenübergestellt, dokumentieren also den Wandel der Zeit – ein
einmaliges Zeitkolorit. Ich, als stiller Fan, finde viele Schnappschüsse,
Eintrittskarten zu Konzerten, Wallpictures, Konzertposter, ein
Interview, glasklare Konzertfarbaufnahmen und viele schöne
Geschichten über Elvis. Fast alle Darstellungen sind tatsächlich
auch datiert und bieten viele Hintergrundinformationen.
Bei
den beiden Konzerten möchte ich mich auf nur einige, für mich
wichtige, Highlights beschränken. Ich will hier auch nicht
stundenlang sitzen! Das erste Konzert stammt vom Mittwoch, 19.06.1974,
The Civic Center, Amarillo, Texas. Meiner Meinung nach ist dieses
Konzert nicht für eine spätere Veröffentlichung gedacht. Ein Indiz
dafür ist wohl, dass „Also sprach Zarathustra“ fehlt. Es ist zwar
eine Soundboard-Aufnahme, klingt aber etwas blechern. Allerdings kommt
es darauf an, in welcher Qualität man das Konzert überhaupt
vorgefunden hat. Elvis ist in großer Singeslaune (obwohl er in diesem
Jahr schon 86 Shows hinter sich hatte!) und stimmlich voll auf der Höhe,
er kommt im Peacock Suit auf die Bühne und sieht blendend aus (darf
man den Bildern aus dieser Zeit glauben), er liefert eine nette (nicht
überwältigende) Show. J.D. muss sich bei „Amen“ fragen lassen,
was mit ihm los ist, er soll sich etwas mehr anstrengen. Elvis stellt
sich nach “I got a woman/Amen“ selbst mit Elvis Paisley vor und
scherzt mit dem Publikum viel herum. Er sagt zu Beginn, dass er in
einigen Monaten mit 2-300 Liedern zurückkommen wird. Einfach toll! Es
folgen viele meiner Lieblingslieder, z.B.: Polk Salad Annie, Why Me
Lord, Suspicious Minds, Help Me, Let Me Be There oder Big Boss Man und
sogar ein Interview aus Odessa, Texas 1960, ist dabei. Immer freue ich
mich auch bei den Konzerten auf die Band-Vorstellung, die aber keine
Überraschungen bietet, da kein Musiker mit einem Solo vorgestellt
wird – na ja! Einen sehr schönen Einstieg bietet “Big Boss
Man“; Elvis, Schlagzeug und Piano beginnen zunächst allein, Bass
und Orchester setzen dann fulminant ein. Zum Schluss lobt Elvis das
texanische Publikum in außergewöhnlicher Weise (selber anhören!).
Das
zweite Konzert (Fort Worth) gefällt mir dagegen schon wesentlich
besser. Es setzt zwar auch erst bei C. C. Rider ein, ist aber soundmäßig
wesentlich besser (ich höre die Konzerte gerne etwas lauter). Es ist
nicht datiert und stammt wohl vom 15.06. oder 16.06.1974 (keine
Ahnung!). Elvis ist wirklich gut drauf und faxt sehr viel herum,
was vom Publikum mit frenetischem Applaus kommentiert wird. Die
Publikumsreaktionen sind einmalig. Zur Songliste bei diesem Konzert
gehören unter anderem: Love Me, If You Love Me, You Gave Me A
Mountain, All Shook Up, Teddy Bear, Don´t Be Cruel, And I Love You
So, Jailhouse Rock, Fever, America (super!), Polk Salad Annie usw. Die
Bandvorstellung ist toll (Elvis ist zeitweise ziemlich außer Atem –
lustig!). Journalisten haben Elvis des Öfteren kritisiert, weil die
Bandvorstellungen so lang waren, das jedoch finde ich persönlich ganz
und gar nicht. Mir können sie nicht lang genug sein, da es immerhin
um die besten Musiker ging, die man zur damaligen Zeit überhaupt für
Geld kaufen konnte und die entscheidend zu seinem Erfolg beitrugen.
Sehr schön, aber etwas zu kurz, ist “Early Morning Rain“ (hörenswertes
Finger-Picking von John Wilkinson), James Burton muss sogar zweimal
ran, bei “What´d I Say“ und “Johnny B. Goode“. Danach wird
ausgeblendet und wieder an einer anderen Stelle der
Musiker-Vorstellung eingeblendet. Komisch! (Anscheinend wirklich zu
lang oder in zu schlechter Qualität.) Interessant ist auch als David
Briggs am Electric Piano vorgestellt wird – sehr originelle Nummer!
Joe Guercio lässt “School Days“ spielen – riesig! Fantastisch
ist auch “Hurt“. Elvis in Hochform!
Die
Frage, ob man dieses Buch kaufen soll oder nicht, stellt sich überhaupt
nicht. 69 Euro (ohne Versandkosten) sind natürlich ein stolzer Preis.
Jedoch ist jeder einzelne Cent wirklich gut angelegt und dieses Buch
ist für einen Fan absolute Pflicht (keine Angst, ich bin nicht an den
Einnahmen beteiligt)!!!
Herzliche
Grüße und viel, viel Freude beim Schmökern und Lauschen
Michael
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